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Wunderschöne Ballonfahrt am 18.01.2015

Nach dem nassen Samstag zeichnete sich eine Wetterlücke ab, die wir unbedingt ausnützen wollten. Um 08.00 Uhr treffen sich Verfolger Jürg und die 3 Piloten Benj Senn, Rölu Friedli und Stefu Wälchli in Rothrist bei unserer Ballonhalle zum Briefing. Schnell sind wir uns einig, dass wir im Chablaisgebiet starten wollen, um dann mit dem Südwestwind heimwärts zu fahren. Brücksichtigt werden musste noch die temporäre Sperrung des Luftraums rund ums Lauberhorn, jedoch räumlich wie auch zeitlich sollten wir da gut dran vorbei kommen. Der Anhänger des Ballons HB-QRD „Aus der Region“ wurde mit 2 x 40 kg und 4 x 30 kg Gas, einer Flasche Sauerstoff und sowie einer 20 kg Flasche zum Aufstellen des Ballons beladen. Neben den technischen Geräten wurden die Taschen auch mit genügend Proviant und warmer Kleidung gefüllt. Dann fahren wir los und kommen genau bis zum Parkplatz vor der Autobahnausfahrt bei Wangen an der Aare, wo wir von einem Streifenwagen der Kantonspolizei Solothurn angehalten werden. Die Ausweise werden kontrolliert und nach der Anmerkung, dass wir etwas gar zügig unterwegs seien (aber man hatte scheinbar ein bisschen Verständnis, nachdem wir unser Vorhaben mitgeteilt haben), dürfen wir unsere Reise fortsetzen. In der Region Aigle hat es überhaupt keinen Schnee und wie erwartet ziemlich viel Bodenwind, so dass wir hinauffahren bis nach Leysin. Hier ist die Landschaft frisch verschneit und die Sonne strahlt, jedoch ist es auch recht windig. Wir finden eine geeignete Startfläche und nach kurzer Absprache mit dem Eigentümer bekommen wir das Ok zum Aufbauen des Ballons - Dies trotz der ca. 20 Pferde, die uns interessiert beobachten. Das Aufstellen des Ballons funktioniert trotz des etwas böigen Windes gut und um Punkt 12.00 Uhr verabschieden wir uns von Jürg, nehmen beim Start aus dem Seil noch einen Wegweiser mit wink und dann steigen wir in den blauen Winterhimmel…

Fortan geniessen wir einfach die traumhafte Landschaft der waadtländer Alpen. Richtung und Geschwindigkeit werden laufend überprüft, aber der Fahrtverlauf entspricht exakt den Modellen, so dass wir uns aufs Fotografieren und Geniessen konzentrieren können. Abwechslungsweise fahren wir den Ballon und steigen auf über 4000 Meter hinauf – Rölus höchste Höhe bisher! Hier oben genehmigen wir uns Luft aus der Sauerstoffflasche, es ist jedoch so bitterkalt (ca. -15 Grad), dass wir trotz Sonne schlottern und bald wieder auf unsere „Wohlfühlhöhe“ von 3 – 3500 m sinken. Wir passieren Chateau d’Oex und Gstaad. Hier grüssen wir von oben unsere Ballonfreunde Raphael Zuccollo und Chrigu Meyer, die beim Skifahren sind. Während Jürg mit dem Auto via Bulle und Bern nach Thun fährt, queren wir die Berge mit 30 – 35 km/h und es passt gut, dass wir fast gleichzeitig in der Region Thunersee ankommen. Die Berge lassen wir nun hinter uns, queren den See und fahren entlang dem Hohgant Richtung Entlebuch. Als voraussichtliche Landegegend wird die Region Marbach- Bumbach oder dann sogar der Sörenberg definiert. Nördlich von uns breiten sich jedoch die Wolken bereits wieder aus und der Schallenberg bekommen wir gar nicht zu sehen. Daher entschliessen wir uns trotz noch grosser Gasreserven, die Fahrt in Schangnau zu beenden. Die Landung gelingt nach 86 km und 3 Std. 45 Min. sanft auf einem Schneefeld, wo uns Jürg wieder begrüsst. Schlussendlich haben wir inkl. Aufstellen ca. 110 kg Gas verbraucht, eine gute Leistung. Nach dem Verpacken des Ballons fahren wir zurück nach Rothrist, wo wir den genialen Tag noch bei einer Pizza revue passieren lassen -Toll war’s…!

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