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Meine Ballongeschichte - Glücksmomente für tolle Beiträge

Zu Pfingsten geht's am ringsten, darum verschenken wir heute gleich nochmals einen Glücksmoment. Das nachfolgende Erlebnis haben wir von Martha S. aus Aarau erhalten:

Mein Ballonerlebnis

Vor über 10 Jahren habe ich bei einem Wettbewerb eine Heissluftballonfahrt gewonnen und freute mich sehr darüber. Wie es so ist, der Gutschein landete in einer Schublade und kurz darauf zog ich um. Bei einer Aufräumaktion dann kam im Jahr 2016 plötzlich der alte Gutschein wieder zum Vorschein. Ohne viel Hoffnung rief ich beim Ballonunternehmen an und konnte zu meiner Überraschung gleich einen Termin für die Fahrt vereinbaren. An einem Samstagabend dann war es soweit und wir haben uns in Rothrist getroffen. Mit mir waren noch 4 oder 5 andere Passagiere vor Ort. Es gab eine kurze Instruktion durch den Piloten, dann sind wir, angeblich wegen dem noch starken Ostwind bis ins Freiamt gefahren mit dem Balloncrew- Auto. Dort angekommen, konnten wir alle aussteigen, aber auch hier hatte es noch zu viel Wind für den Piloten. Er informierte uns, dass wir etwas zu früh dran seien, nun aber schon mal alles vorbereiten werden um bereit zu sein, wenn der Wind nachlasse. Gemeinsam konnten wir den Korb mit dem Brenner aufbauen und die Ballonhülle daran befestigen und dann in der ganzen Länge ausbreiten. Der blaue Ballon war ein Riesending, und hatte eine Sonne aufgedruckt, wie ich beim Ausbreiten des Stoffes sah! Ich wurde dann ganz ans Ende des Seils beordert, welches oben am Ballon angemacht ist. Meine Aufgabe war es, zusammen mit einem anderen Passagier und dem Helfer den Ballon festzuhalten, bis er gut gefüllt war mit Luft und dann aufstehen sollte. Das ging anfangs recht gut, aber als die Hülle von der Luft immer grösser aufgeblasen war, fing der Ballon an, sich im Wind hin- und herzubewegen. Wir mussten mal linksrum und dann wieder rechtsrum rennen, und dies immer im Gegensatz zu dem, was der Ballon tat. Schlussendlich kam der Ballon hoch und wir eilten schnell zum Korb, um sofort einzusteigen. Zum Glück war der Ballon noch am Auto festgebunden, sonst wäre er wohl ohne mich davongeflogen… Der Pilot heizte sehr stark ein, wir mussten uns ducken im Korb und gut festhalten. Als ich endlich wieder den Kopf hoch genommen habe und herausschaute, waren wir bereits in der Luft. Der Pilot lachte, wischte sich den Schweiss von der Stirn und meinte: Jetzt können wir es geniessen! Der Ballon will halt mit dem Wind mitfahren (darum reden wir auch vom Fahren und nicht vom Fliegen), und wenn wir ihn gegen seinen Willen festhalten, dann wehrt er sich entsprechend, erklärte uns der Pilot. Und so war es dann auch: Völlig windstill standen wir im Korb und genossen einen wunderbaren Ausblick übers Reusstal bis zur Rigi. Gegen die Sonne war bereits der Hallwilersee zu erkennen, den wir bald erreichen würden. Über dem See liess der Pilot den Ballon sinken und wir waren dann ganz tief über dem Wasser, wo uns die Leute auf den Segelschiffen zuwinkten. Nach dem See gings wieder höher, und auf unserer Maximalhöhe von 2000 Meter über Meer konnten wir eine schöne bis zum Neuenburgersee geniessen. Zudem sahen wir die Städte Basel, Zürich und Luzern, als lägen sie nur wenige Kilometer auseinander. Meine Heimat Aarau war sehr gut zu erkennen, jedoch konnte ich unser Haus wegen eines im Weg stehenden Hügels nicht erkennen. Die Zeit verging wie im Flug und schon gab es Instruktionen zur Landung, die der Pilot im Raum Pfaffnau (LU) vornehmen wollte. Es ging noch ganz tief über einen Wald, und jetzt bemerkte ich, dass wir doch noch recht flott unterwegs waren. Der Pilot war ganz konzentriert und sagte uns, dass er die Landung am Ende des Waldes durchführen wolle und dass wir uns gut festhalten sollen. Vor allem aber, auf jeden Fall im Korb bleiben und keinesfalls aussteigen! Hinter dem Wald war eine schöne Wiese und nach ein paar Hüpfern stand der Ballon wieder auf der Erde. Wir mussten noch im Korb bleiben, bis das Ballonauto mit dem Helfer da war. Dann ging es recht schnell: Der Pilot liess uns aussteigen, zog an einem Sein und die Hülle fiel vor uns auf den Boden. Schnell war alles wieder verstaut und gerade zum Sonnenuntergang konnten wir anstossen auf dieses schöne und unvergessliche Erlebnis.

Gerne möchte ich ein solches Abenteuer nochmals erleben und hoffe, dass meine Geschichte eine Fortsetzung in einem ihrer Ballonkörbe findet.

Vielen Dank für die schöne Geschichte, liebe Martha. Ich freue mich, dich wieder im Korb begrüssen zu dürfen! Vielleicht nun zu einer schönen Morgenfahrt?!? Wie auch immer, in den kommenden Tagen bekommst du deinen Gutschein und ich hoffe, dass es nicht wieder über 10 Jahre lang dauert, bis wir zusammen in die Luft kommen... ;-) Liebe Grüsse Stefu