Es hat geklappt...!

Wie Urs Frieden in der Ostschweiz das schon seit einiger Zeit praktiziert, wollte ich auch mal ganz alleine mit dem Ballon unterwegs sein. Also habe ich meinen kleinen 2000 m3 grossen HB-QUP mit dem Tecknokorb in mein Auto geladen und bin dann am 09.03.2016 ins Emmental gefahren. Bei Wasen hatte es noch genug Schnee und ich habe schnell ein passendes, einsames Plätzchen in einem Seitental gefunden. Hier musste ich zuerst den Korb zusammenbauen - Gar nicht so einfach, wenn nur zwei Hände zur Verfügung stehen... Den Korb konnte ich am Auto festbinden, dann wurde die Hülle ausgelegt. Das Top war schon geschlossen, daher ging diese Arbeit relativ schnell. Bevor ich den Ventilator startete, noch einen kurzen Blick aufs Wetter und ich versicherte mich, dass alles nötige Material im Korb war. Zuerst wollte ich eigentlich eine Gasflasche hinten am Topseil montieren, jedoch war mir dies im Schnee zu mühsam, also wurde einfach das Seil ausgelegt und dann überliess ich den hinteren Teil des Ballons sich selbst. Es funktionierte erstaunlich gut und der Ballon füllte sich schnell, so dass ich mit dem EInheizen beginnen konnte. Mit sanften Feuerstössen bewegte sich die Hülle ganz langsam nach oben, so dass wirklich kein Halten an der Topleine nötig war. Noch kurz den Venti hinters Auto stellen und dann rein ins Körbchen.

Kurz darauf hebe ich ab und bin gespannt, wie ich wieder hierher zurückgelangen werde... Urs Frieden nimmt ja oftmals das Velo mit, so dass er  damit nach der Landung wieder zum Auto zurückfahren kann - Dies mag in der relativ flachen Ostschweiz funktionieren, hier jedoch überquere ich schon bald die Fritzenflue und fahre Richtung Huttwil. Für einen solchen Rückweg fehlt mir das Training sowie auch die Motivation cheeky Zuerst aber geniesse ich nun die absoltue Stille und die grosse Zufriedenheit, dass ich es geschafft habe, alles alleine zu bewerkstelligen. Das Panorama ist überwältigend und ich geniesse es einfach und bin sehr dankbar, dass ich das privileg habe, hier am Himmel stehen zu dürfen...

Schon bald bin ich nahe bei Rölus Arbeitsplatz in Wyssachen. Er meint, er würde mir einen Kaffee machen, jedoch passt es dann doch nicht für eine Zwischenlandung und ich steige wieder höher und fahre mit bis 30 km/h Richtung Norden - nach Hause. Mir ist klar, das ich mit ÖV's nicht zurück zum Auto gelangen kann, und ich beginne nach 1 1/2 Std in der Luft langsam, mir Gedanken zu machen. Optionen gibt es einige: Da wäre meine liebe Frau Gaby, sie hat aber noch Termine und könnte mich erst am Abend zurückfahren... Eine Option wäre auch Edy..., Edy!!! Ok, aus 2000 m über Gondiswil rufe ich Edy an und habe Glück! Er ist zu Hause und ich erkläre ihm in wenigen Sätzen, wo ich herkomme und was ich zu tun versuche. Ich möchte in die Gegend von Pfaffnau gelangen und dort zu landen, dann frage ich ihn, ob er Zeit und Lust hätte, mir "kurz" zu helfen. Das hat er zum Glück! Und als ich über Pfaffnau absinke, steht Edy mit seinem BMW und sogar einem Anhänger bereit für mich! Die Landung erfolgt ganz sanft und Edy steht am Korb, um den Ballon noch zur Strasse zu ziehen. Plötzlich kommt aber eine heftige Böe auf, Edy muss den Korb loslassen und ich ziehe an der Ventilleine, während der Ballon über die Wiese gerissen wird, bevor er sich ablegt. Eigentlich hätte ich nochmals starten sollen, aber alles ging sehr schnell und nun liegt der Ballon flach am Boden, mitten auf einer ziemlich nassen Wiese. Alles gut gegangen, aber natürlich ist das Material nun ziemlich verdreckt frown. Es dauert ein wenig, bis alle Einzelteile beim Anhänger stehen, aber schlussendlich ist auch das geschafft. Ein super Erlebnis und Abenteuer, das ich sicher wiederhole - Der Abschluss hat verbesserungspotential, aber ansonsten bin ich sehr zufrieden yes Nach einem feinen Glas Weisswein in Edy Stube bringt er mich sogar noch zurück zum Startplatz, wo ich den Ventilator und das Seil, an dem der Ballon am Auto befestigt war einlade und dann zu Edy fahre, wo mein Ballonmaterial steht... Aus dem "hast du kurz Zeit" wurde nun ein ganzer Nachmittag, vielen Dank Edy, das war toll von dir!